Ein großes Problem im Bereich Verdauung stellen Magengeschwüre dar. DIese treten bei Pferden öfter auf als man denkt. Am häufigsten betroffen sind Rennpferde, hier sind es über 80 %. Aber auch bei Turnierpferden (etwa 60 %), Freizeitpferden (40-50 %) und Fohlen (ca. 50 %) kommen Magengeschwüre vor. Intensives Training, Turnierstarts, Unruhe in der Herde oder ein unpassender Boxennachbar können ein Pferd „stressen“ und das Risiko von Magenproblemen steigern. Die Anzeichen eines Magengeschwürs sind recht unspezifisch und von Pferd zu Pferd verschieden: Kraftfutter wird nicht am Stück gefressen, Muskelabbau, Flehmen, leichte Koliken, Leerkauen, Maulgeruch, stumpfes Fell, „trauriger“ Blick. Viel Heu und wenig Kraftfutter, das ist die Basis einer magenschonenden Fütterung. Ein Zusatzfutter mit schleimstoff- und pektinreichen Kräutern ist eine sinnvolle Ergänzung.
Ebenfalls ein alter Bekannter ist das Kotwasser. Der häufigste Auslöser von Kotwasser ist eine gestörte Dickdarmflora, z.B. durch mangelnde Futterqualität, Silagefütterung oder Medikamentengabe. Weitere Auslöser können Sand im Darm, Magengeschwüre oder eine gierige Futteraufnahme sein. Ein geändertes Fütterungsmanagement, wie z.B. die Gabe von Heu vor dem Kraftfutter und die Fütterung aus Heunetzen, kann schon zum Erfolg führen. Eine Kur mit Flohsamenschalen ist bei Verdacht auf Sand im Darm empfehlenswert. Ansonsten helfen Darmkräuter wie Anis, Fenchel, Kamille, Thymian oder Pfefferminze, den Darm zu beruhigen und die Verdauung zu regulieren.