Nichts ist zum einen anstrengende und dazu auch gefährlicher, als wenn Pferde Gespenster sehen. Dennoch ist es manchmal so: Bei einigen Pferden liegen schnell die Nerven blank. Eine raschelnde Tüte oder die „grünen Männchen“ in der Ecke der Reithalle führen dazu, dass solche Tiere phasenweise unkontrollierbar sind.
In solchen Extremsituationen kommt man gar nicht an das Pferd heran. An ein sinnvolles Training, sei es vom Boden aus oder unter dem Sattel, ist nicht mehr zu denken. Mangelt es dem Pferd an Bewegung und Sozialkontakten, so kann dies zu Verhaltensänderungen führen. Auch eine falsche Fütterung trägt oft zu einem schwachen Nervenkostüm bei. Doch auch hier können Kräuter so einiges bewirken: Bei unerfahrenen Pferden oder nervösen Typen reicht das nicht immer aus. Hier können Nerven-Kräuter wie Baldrian oder Melisse sowie spezielle Kräutermischungen sehr gute Dienste leisten. Sie sorgen dafür, dass ein Pferd in stressigen Situationen nicht mehr überreagiert.
Hopfenzapfen beispielsweise sind reich an ätherischen Ölen, Flavonoiden und Gerbstoffen. Für die Nerven viel wichtiger sind allerdings die Bittersäuren Humulon und Lupulon. Diese Pflanzenstoffe haben eine mild beruhigende Wirkung auf das Pferd. Daher empfiehlt sich Hopfen besonders für nervöse, ängstliche und gestresste Kandidaten. Auch prophylaktisch bei bevorstehenden Stresssituationen wie Fahrten mit dem Anhänger, einem Stallwechsel, der Eingliederung in eine neue Herde oder die aufregende Silvesternacht ist das Pferd mit Hilfe der natürlichen Wirkstoffe aus dem Hopfen vorbereitet. Eine mögliche Nervosität kann so schon im Vorfeld reduziert werden.
Die Fütterungsdauer ist in jedem Fall abhängig von Nervenkostüm und. In vielen Fällen reicht aber eine kurmäßige Gabe über drei bis vier Wochen aus. Der Reiter kann in dieser Zeit gezielt mit dem Pferd arbeiten, es an neue Situationen gewöhnen und das Vertrauen aufbauen.
