Die Hauptaufgabe der Leber ist in jedem Fall die Entgiftung. Schimmeliges Futter, falsche Fütterung, Giftpflanzen oder langandauernde Medikamentengaben bringen die Leber schnell an ihre Leistungsgrenze. Leichte oder mittelgradige Leberprobleme bleiben oft unerkannt, da die Leber vieles kompensieren kann. Bei unspezifischen Symptomen wie Leistungsabfall nach ca. 15-20 Minuten Arbeit, mangelndem Appetit, hochgezogenem Bauch oder wiederkehrenden Koliken sollte auch an ein Leberproblem gedacht werden. Werden in einer Blutprobe erhöhte Leberenzymwerte und ein gleichzeitiger Zinkmangel gemessen, so kann dies ein Hinweis auf ein überlastetes Organ sein und zerstörte Leberzellen sein. Die Basis einer Lebertherapie ist qualitativ hochwertiges Heu. Neben Zink, Aminosäuren und Vitaminen unterstützen Leberkräuter wie Mariendistel oder Artischocke die Leberfunktion. Eine Kur sollte etwa sechs Wochen erfolgen. Längerfristige Gaben sind bei gravierenden Leberproblemen oder nach Vergiftungen durchaus sinnvoll.
Eine leichte Nierenschwäche kommt vor allem bei älteren Pferden recht häufig vor. Im Gegensatz zu den Leberzellen regeneriert sich das Nierengewebe kaum bis gar nicht, wenn es einmal zerstört ist. Deswegen sollte bei unspezifischen Symptomen wie angelaufenen Beinen, erhöhter Wasseraufnahme, sehr geringer oder sehr großer Harnmenge der Tierarzt zu Rate gezogen werden. Ein Urintest oder ein Blutbild liefern wertvolle Informationen über die Nierenfunktion. Neben hochwertigem Futter sowie einer angepassten Proteinversorgung sind harntreibende Kräuter wie zum Beispiel Birkenblätter oder Brennnesseln sehr sinnvoll. Sie regen die Nierenfunktion und damit auch die Wasserausscheidung an. So eine Durchspülungskur ist mehrmals im Jahr über einen Zeitraum von etwa drei Wochen empfehlenswert.